«Wenn ich ein Hund wäre, wäre ich am liebsten Dein Hund»

 

Ein Satz, der mir jedes Mal sehr grosse Freude bereitet, wenn ich ihn höre. Heute möchte ich ihn einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Was heisst es denn eigentlich, wenn jemand einem das sagt?

 

Für mich bedeutet es, dass man auch von aussen sehen kann, dass es meine Hunde bei mir gut haben. Und was bedeutet denn das jetzt wieder genau?

 

Um diese Frage zu beantworten, habe ich mich heute einmal geistig kreativ in die Rolle meiner Hunde versetzt:

 


Wenn ich ein Hund wäre, würde ich mir ein Zuhause wünschen, in dem ich mich von Grund auf wohl fühle. Da wären andere Artgenossen, mit denen ich mich gut verstehe, die entweder bei mir leben würden, oder die ich regelmässig treffen dürfte. Ich würde jeden Tag mindestens zweimal ein 5*****-Sterne Menü erhalten und auch zwischendurch könnte ich in der Hotelküche kleine Leckerbissen abstauben. Ich hätte eine liebe Familie um mich herum mit Menschen, die ausgeglichen sind und lieb miteinander und natürlich auch lieb mit mir umgehen. In dem perfekten Zuhause würde ich mir eine durchwegs positive Energie wünschen. Meine Menschen würden mir mit Wohlwollen und Respekt begegnen. Als Hund würde ich auch ein gewisses Mass an Routine willkommen heissen. Was aber nicht heisst, dass ich nicht auch ab und zu für eine gute Abwechslung zu haben wäre. Meine Menschen würden meine Bedürfnisse erkennen und auf sie eingehen. Wenn ich ein Hund wäre, der sehr viel Bewegung benötigt, würden meine Menschen mit mir sehr viel unterwegs sein und mir die Möglichkeit bieten, dass ich mich austoben kann. Und wenn ich eher ein Couch-Potato wäre, müsste ich nicht alle zwei Tage mit zu einem Marathon, sondern dürfte auch mal den Sonntag im Bett verbringen. Wenn ich eine richtige Schmusekatze wäre, würde ich mir natürlich auch öfter eine gehörige Portion Streicheleinheiten wünschen. Meine Menschen könnten meine Stimmungen gut lesen und wenn ich einmal vor etwas Angst haben sollte, würden sie mir Verständnis entgegenbringen und mir ein Gefühl von Sicherheit vermitteln können. Ich würde meine Menschen gerne begleiten, wenn sie aus dem Haus gehen, um tolle Abenteuer zu erleben. Wenn wir aber gerade von einem schönen Spaziergang nach Hause kämen und ich ein feines Menü bekommen hätte, würde ich auch problemlos einmal allein zu Hause bleiben und meinen Schönheitsschlaf einziehen.

 

Meine Menschen würden sich auch überlegen, wie sie mich intellektuell fordern können, damit ich mich auch weiterentwickeln kann und meine grauen Zellen nicht einfach verkümmern. Ich als Hund würde mir auch wünschen, dass ich bei meinen Familienmitgliedern auf dem Sofa liegen darf, wenn ich das möchte. Und nachts würde ich gerne auch in der Nähe meiner Menschen sein. Wenn ich das wollen würde, dürfte ich auch im Bett schlafen. Selbstverständlich würde niemand in meiner Familie dem anderen Schmerzen zufügen. Niemand würde mich am Halsband zerren oder daran rucken, wenn ich irgendetwas falsch mache. Und es würde auch niemand Gegenstände nach mir werfen oder mich anschreien, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Denn das hätte ich ganz einfach nicht verdient. Es wäre eher so, dass mir meine Menschen klar und fair kommunizieren könnten, was sie von mir erwarten. Und selbstverständlich würde ich versuchen, ihre Erwartungen zu erfüllen. Das machen Hunde nämlich normalerweise so, um die Harmonie im Verband aufrecht zu erhalten. Tatsächlich würde ich mir als Hund gewisse Leitplanken wünschen, in denen ich mich bewegen kann, weil das in meiner Natur liegt. Und weil diese Leitplanken für alle Seiten klar wären, käme es nur sehr selten zu Konflikten innerhalb der Familie. Und wenn es doch einmal zu einem Konflikt käme, dann wäre er schnell wieder gelöst, weil sich alle in meiner Familie nach den hausinternen Regeln und Leitplanken richten könnten. So wäre ich gestrickt, einfach weil ich ein Hund wäre. Meine Tage würde ich mit viel Harmonie, Gelassenheit und Ruhe in Abwechslung mit Abenteuern, spannenden Herausforderungen und positiver Erquickung erleben wollen. Ich hätte gerne genug Zeit zum Schlafen und Dösen und einfach für den Fall, dass ich es vergessen habe zu erwähnen: Ich hätte gerne jeden Tag mindestens zweimal ein 5*****-Sterne Menü! 

 

Ziemlich genau so ein Leben würde ich mir als Hund wünschen. Nun, ich versuche, meinen Hunden ein Leben zu bieten, das sie sich meiner Meinung nach wünschen und gestalte die Tage so, dass wir diesem oben beschriebenen Idealbild nahekommen. Nicht alles ist tatsächlich immer und überall umsetzbar. Meine Hunde schlafen zum Beispiel nicht in unserem Bett, obwohl zumindest einer der beiden sehr klar kommuniziert hat, dass das ein grosser Wunsch von ihm wäre. Und die Arbeit oder auch mal Freizeitaktivitäten von uns Menschen lassen nicht immer denselben routinierten Tagesablauf zu. Aber das Zusammenleben soll eben für alle Familienmitglieder harmonisch und erfüllend sein und da braucht es manchmal auch kleine Kompromisse. 

 

Ich fand dieses kleine Gedankenexperiment sehr spannend und möchte Ihnen nahelegen, sich auch einmal zu überlegen, was Sie sich denn wünschen würden, wenn Sie der Hund, oder auch ein anderes Haustier, bei Ihnen zu Hause wären. Und sollten dabei Fragen aufkommen, zum Beispiel, wie man denn so ein 5*****-Sterne Menü zubereiten könnte oder wie man lernt, klar und auf faire Art und Weise mit seinem Hund zu kommunizieren, dann melden Sie sich gerne bei mir und wir besprechen die Details. 

 

Von Herzen alles Liebe für Sie und Ihre Haustiere!

 

Manuela Peter